Meinung: Beasty Bar


Warum sollten wir Menschen eigentlich die einzigen sein, die am Wochenende in einer Bar feiern gehen und etwas trinken möchten? Die Tiere sehen das genauso, und so stehen sie vor der »Beasty Bar« in der Warteschlange und warten, dass der grimmige Gorilla als Türsteher sie endlich einlässt …

Jeder Spieler bekommt den gleichen Satz von jeweils 12 verschiedenen Tieren, die sich die Zeit des Wartens vor der Bar ganz unterschiedlich vertreiben. Während das Krokodil alle vor ihm in der Schlange einfach auffrisst, geht die Giraffe an den kleinen Tieren vor ihr einfach vorbei. Der Löwe als König der Tiere darf natürlich ganz nach vorne, doch wenn noch ein Löwe dazu kommt, gibt es mächtig Stress! Manche der Eigenschaften wirken sich nur im Moment des Auslegens aus, andere wirken dauerhaft. So kommt teilweise zu hübschen Domino-Effekten, und schon nach wenigen gespielten Karten sieht alles schon wieder ganz anders aus.

Sobald fünf Tiere in der Schlange stehen geblieben sind, hat der Türsteher ein Einsehen und lässt die ersten beiden Tiere ein – während die letzten beiden genervt abhauen. Das ganze läuft so lange, bis nicht mehr genug Tiere vorblieben sind, um die Schlange noch einmal bis auf fünf Tiere anwachsen zu lassen.

Letztlich zählen alle eigenen Tiere, die es bis in die Bar geschafft haben. Dabei sind die Werte der Tiere leicht unterschiedlich. Der Löwe, der es aufgrund seiner Eigenschaft relativ leicht hat, ist nur 2 Punkte wert, während das Stinktier, welches gerne gefressen, verdrängt und überholt wird, ganze 4 Punkte wert ist.

Während die ersten Partien noch etwas holprig ablaufen, weil die Wirkungen der Tiere erst einmal verinnerlicht werden müssen, läuft das Spiel mit zunehmender Erfahrung immer flüssiger. Da jeder Spieler jeweils nur 3 zufällig gezogene Tiere auf der Hand hat, ist die Abfolge der Tiere immer wieder anders und nicht vorhersehbar. Damit ist eine langfristige Planung nicht möglich, das Spiel lebt vom Augenblick. Es kann dabei durchaus Situationen geben, in denen alle drei Handkarten ungünstig sind und man sich für das kleinere Übel entscheiden muss.

Da eine Partie aber üblicherweise in 20 Minuten durch ist, stören solche Situationen nicht wirklich. Man spielt dann einfach gleich noch eine Partie als Revanche, in der die eigenen Tiere bestimmt besser mitspielen!

2–4 Spieler, Spieldauer 20 Minuten.

Fazit: Hübsch illustriertes kleines Kartenauslege-Drängel-Spiel. Sehr gut für Zwischendurch.

Stefan Malz, 2. September 2016 (#171)
 

Autor:
Stefan Kloß

Illustration:
Alexander Jung

Verlag:
Zoch

Erscheinungsjahr:
2014