Meinung: Flunkern


Bei »Flunkern« geht es genau darum: ums Flunkern. Man muss bluffen, schummeln, betrügen– und das ganze, ohne mit der Wimper zu zucken. Ein bisschen wie Poker.

Die Grundidee ist einfach: Der erste Spieler legt verdeckt eine Gemüsekarte ab, und sagt an, was für eine Sorte es ist. Alle anderen Spieler legen nun einfach die gleich Sorte darauf, bis jemand keine Karte mehr hat.

Doch was tut man, wenn man die gesuchte Sorte nicht hat? Man legt einfach eine andere, und keiner merkt es, solange niemanden die Zweifel überkommen und er die Karten aufdeckt. Einer der beiden muss dann Karten nachziehen: der Schummler oder der Zweifler, je nachdem, wer Unrecht hatte.

Durch Sonderkarten hat man zusätzlich einige Möglichkeiten, das eigene Schummeln zu vertuschen oder häufigen Zweiflern einen Lektion zu verpassen.

Dieses Spiel macht Spaß und bietet eine gelungene Mischung aus Glück, Taktik und Bluff. Großen Tiefgang und langfristige Strategien kann man von einem solchen Spiel natürlich nicht erwarten.

In meinem Hinterkopf sitzt ein kleines Männchen und nörgelt die ganze Zeit:„Das gab es schon, das ist nicht neu!“ Tatsächlich habe ich ein vergleichbares Spiel schon als Jugendlicher mit normalen Skatkarten gespielt, aber »Flunkern« ist noch ein großes Stück besser!

3–6 Spieler, Spieldauer 30 Minuten.

Fazit: Nichts für ehrliche Menschen. Wer nicht bluffen kann, verliert!

Stefan Malz, 4. September 2009 (#43)
 

Autor:
M.-A. Casasola-Merkle
& Thomas Biedermann

Illustration:
IlluVision

Verlag:
Ravensburger

Erscheinungsjahr:
2005