Meinung: Guatemala Café


Der erste Eindruck von »Guatemala Café« ist ungewöhnlich. Es kommt in einer relativ flachen, quadratischen Schachtel daher, die nicht sehr eindrucksvoll aussieht.

Versucht man allerdings, sie anzuheben, ist man umso tiefer beeindruckt: das bisher mit Abstand schwerste Spiel in meiner Sammlung!

Die Ursache erschließt sich sofort nach dem Öffnen: massenhaft Holzteile und zwei sehr große Spielpläne. Dazu noch ein Stoffsack, einige Stanzteile und Kaffeebohnen. Ja, richtige Kaffeebohnen! Das ganze Spiel duftet nach Kaffee. Das ist zwar „nur“ ein netter Werbegag, aber prägt sich dennoch ein.

Spielerisch ist »Guatemala Café« typisch für eggertspiele: viel Strategie, nur ganz wenig Glück. Leider ist die Anleitung ausgesprochen kompliziert aufgebaut, so dass der erste Einstieg viel Zeit kostet. Danach lässt sich das Spiel aber gut in der angegebenen Zeit spielen.

Bei uns hat sich allerdings nach einigen Spielen die Erfahrung eingestellt, dass die Möglichkeit des Blockierens einer Wertung das Spiel komplett zerstören kann. Diese Regel wurde, für uns unverständlicherweise, nachträglich vom Verlag dem Spiel hinzugefügt.

Wir empfehlen dringend, mit der Originalregel des Spiels zu spielen, die auf der Website der Autoren verfügbar ist. Die endgültige, veränderte Fassung von eggertspiele mit den äußerst störenden Blockaden schneidet deutlich schlechter ab.

2–4 Spieler, Spieldauer 45–60 Minuten.

Fazit: Anleitung erschwert Einstieg, unbedingt Urfassung probieren!

Stefan Malz, 30. Juli 2009 (#19)
 

Autoren:
Inka & Markus Brand

Illustration:
Matthias Catrein

Verlag:
eggertspiele

Erscheinungsjahr:
2007