Es gibt durchaus Spiele, bei denen das Thema so besonders ist, dass es alleine schon für Spielspaß sorgt. »Guillotine« ist so ein Spiel.
Ziel des Spiels ist es, möglichst viele und „wertvolle“ Adelige mit einer Guillotine zu köpfen (natürlich nur symbolisch) und damit Punkte zu sammeln.
Dies dürfte die Angabe »ab 14 Jahre« erklären, denn ansonsten ist das Spiel leicht zu lernen und mit einer Dauer von höchstens 45 Minuten relativ schnell.
Neben der aufstellbaren Papp-Guillotine besteht das Spielmaterial aus 110 Karten, die wunderschön gestaltet sind. Leider gibt es wieder das heutzutage allgegenwärtige Problem, dass die für den Spielablauf wichtigen Texte auf den Karten ohne Not viel zu klein dargestellt wurden.
Das Spiel ist in 5 Minuten erklärt, und ist nicht übermäßig kompliziert. Die erste Partie verläuft noch ein wenig komisch, da man nicht so recht weiß, worauf es ankommt.
Spätestens bei der zweiten Partie aber beginnt das Taktieren. Aufgrund des hohen Glücksanteils sollte man es allerdings nicht mit dem Grübeln übertreiben, denn kein langfristiger Plan wird aufgehen.
»Guillotine« ist gut geeignet als Einsteiger oder Absacker für Leute, die mit Glück und bösen Mitspielern umgehen können und nicht gleich den Kopf verlieren. Es macht Spaß, ohne zu fordern, und läuft jedesmal komplett anders.
Da es aber kaum Tiefgang besitzt und für meinen Geschmack deutlich zu glückslastig ist, bekommt es eine eher mittlere Bewertung. Punkten kann es mit einem herrlich makabren Thema und sehr schöner Grafik.
2–5 Spieler, Spieldauer 45 Minuten.
Fazit: Ein vor allem schönes, aber recht simples Spiel für zwischendurch.
Stefan Malz, 8. Januar 2010 (#67) |
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Autor:
Paul Peterson
Illustration:
Quinton Hoover &
Mike Raabe
Verlag:
Amigo-Spiele
Erscheinungsjahr:
2002 |
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