Meinung: Halli Galli


Das mit »Halli Galli« ist so eine Sache. Eigentlich ist es ein sehr schönes Spiel. Einfachste Regeln, wenig Material, kurze Spieldauer, voll familientauglich. Und die massive Glocke ist, vor allem für Kinder, ein sehr reizvolles Spielelement.

Allerdings kann es ausarten! Sobald nämlich Leute mitspielen, die das Spiel ernst nehmen, gibt es Verletzte. Wirklich! Bei uns ist es mehrfach passiert, dass Finger umgeknickt oder Hände von Fingernägeln zerkratzt wurden.

Natürlich ist das nicht die Schuld das Autors oder des Verlags. Und solange nur Kinder mitspielen, oder sich die Erwachsenen zurückhalten, ist die „Gefahr“ gering. Aber man sollte sich dessen trotzdem bewusst sein.

Dazu kommt noch das Problem, dass jeder Spieler eine „persönliche“ Reaktionszeit hat, die sich kaum ändert. In der gleichen 3er-Runde gewinnt bei uns immer die gleiche Spielerin. Zuverlässig! Darunter leidet der Spielspaß natürlich spürbar.

Wirklich empfehlenswert ist »Halli Galli« als reines Kinderspiel oder in wechselnden Runden mit Spielern, denen Spaß am Spiel wichtiger ist als verbissenes Streben nach dem Sieg.

Noch ein Tipp: Unbedingt eine Unterlage unter die Glocke legen, sonst ist der Tisch sofort zerkratzt!

2–6 Spieler, Spieldauer 15 Minuten.

Fazit: Sehr schönes Spiel für junge Spieler oder einfach zwischendurch …

Stefan Malz, 3. Dezember 2009 (#58)
 

Autor:
Haim Shafir

Illustration:
Unbekannt

Verlag:
Amigo-Spiele

Erscheinungsjahr:
2003