Manchmal ist auch ein Angebot noch zu teuer. So erscheint es mir jedenfalls derzeit bei »Im Reich der Wüstensöhne«, welches wir günstig beim Discounter erworben haben.
Nachdem vor dem Kauf die Regellektüre den Anschein erweckte, als ob dieses Spiel spielerisch zumindest in die Nähe von »Carcassonne« kommen könnte, war das erste Probespiel doch eher ernüchternd.
Wie beim Team Kosmos/Klaus Teuber üblich, ist die Anleitung vorbildlich aufgebaut, und im Internet gibt es eine gute Schritt-für-Schritt-Einleitung. Somit war der Einstieg einfach und das erste Spiel verlief schon relativ reibungslos.
Trotzdem blieb der Spaß aus. Schnell zeigte sich für uns, dass das ganze Spiel vom Glück (oder Pech) beim Ziehen der Landschaftskarten abhängt.
Da man ausgehend von seiner Karawane meist nur ein oder zwei Felder hat, auf denen man die aufgedeckte Karte anlegen könnte, sind die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Und da man die Karawane bewegen muss, bevor man die Karte aufdeckt, kann man noch nicht einmal sinnvoll auf die Karte reagieren.
Über die Gerüchte lässt sich zwar ein wenig taktieren, aber leider ist es fast immer recht schnell offensichtlich, welche Güter wertvoll(er) sind, und welche nicht.
Alle unsere Spiele verliefen recht monoton, ohne großen Spaß und mit Ergebnissen, die zum einen sehr dicht beisammen lagen, und zum anderen aus spielerischer Sicht nicht wirklich nachvollziehbar waren – ein Glücksspiel eben!
Insgesamt bleibt eine durchaus nette Spielidee, die grafisch hübsch umgesetzt ist und im Prinzip funktioniert. Für uns unterhaltsame Spiele sehen allerdings anders aus.
2–4 Spieler, Spieldauer 60 Minuten.
Fazit: Wieder dominiert das Glück und vernichtet eine schöne Spielidee…
Stefan Malz, 10. Mai 2009 (#83) |
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