Wieder einmal hat mich mit »Maharani« ein Spiel zuerst optisch überzeugt, bevor ich überhaupt wusste, worum es in dem Spiel eigentlich geht. Erstmals fertig gesehen habe ich es in Nürnberg auf der Messe.
Ein farbig sehr ansprechender Plan, der nach und nach mit noch ansprechenderen Plättchen gefüllt wird. So bildet sich ein farbenfrohes Mosaik, welches bis Spielende den ganzen Plan ausfüllt.
Dazu einer der besonders schönen Stoffbeutel, die seit einiger Zeit vielen Spielen von Queen Games beigelegt werden.
Jeder Spielzug ist ganz einfach: Ein oder zwei Mosaikplättchen aus der Auslage gültig auf den Plan legen, eventuell einen Arbeiter daraufsetzen und die Auslage wieder mit Plättchen aus dem Beutel auffüllen.
Dabei schränken Säulen auf dem Spielplan die Legemöglichkeiten spürbar ein. Zwar darf man die Mosaikplättchen drehen, doch eigentlich möchte man dies vermeiden, denn nur in einer bestimmten Ausrichtung erlaubt ein abgelegtes Plättchen auch einen Arbeiter zu platzieren. Und darum geht es letztlich in diesem Spiel!
Einerseits möchte man möglichst große, zusammenhängende Bereiche von gleichfarbigen Mosaikstücken und lange Ketten von eigenen Arbeitern bilden – doch beides gleichzeitig ist schwierig. Andererseits möchte man bei jeder Wertung eines Planviertels möglichst viele eigene Arbeit dort stehen haben – aufgrund des begrenzten Vorrats nicht einfach und kaum mit langen Arbeiterketten vereinbar.
Ungewöhnlich ist dabei
das Rondell in der Planmitte, auf welchem sich jeweils vier Mosaikplättchen als Auslage befinden. Dieses Rondell wird immer zum aktiven Spieler ausgerichtet, so dass jedes Spieler die Plättchen in einer anderen Ausrichtung präsentiert bekommt und in ein anderes Planviertel legen kann. Ein Plättchen, das ich nicht sinnvoll (oder nur gegen Nutzung eines Aktionsmarkers) anlegen kann, kann so für den nächsten Spieler, um 90 Grad gedreht, sehr interessant werden.
Meist spielt sich »Maharani« sehr angenehm und flüssig, vor allem zu dritt und zu viert. Nur in dem Momenten, wenn ein Spieler ernsthaft darüber nachdenkt, ob er einen Doppelzug machen und dafür zwei Gold „opfern“ soll, kann es kurz stocken, um dann flott wieder weiterzugehen.
Lediglich als Spiel zu zweit kann mich »Maharani« nicht begeistern. Jeder Spieler nutzt dann die Arbeiter zweier Farben, wodurch der Plan schnell ähnlich voll wird wie im Spiel zu viert, dennoch fühlen sich die Zweier-Partien irgendwie dröge an. Das direkte Duell, welches viele Spiele erst so richtig spannend macht, scheint hier eher zu verpuffen.
Davon abgesehen gefällt mir »Maharani« ausgesprochen gut und ich spiele es gern immer wieder, vor allem in der Besetzung zu viert.
2–4 Spieler, Spieldauer 40 Minuten.
Fazit: Hübsches schnelles Taktik-Spiel, zu zweit etwas dröge.
Stefan Malz, 5. September 2013 (#156) |
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Autor:
Wolfgang Panning
Illustration:
Claus Stephan &
Marko Fiedler
Verlag:
Queen Games
Erscheinungsjahr:
2012 |
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