»Palais Royal« vermittelt zuerst den Eindruck, ein sehr aufwändiges und strategisches Spiel zu sein. In der Tat gibt es sehr viele Entscheidungsmöglichkeiten, und Glück spielt nur eine untergeordnete Rolle in Form der Verteilung der Adeligen-Plättchen und der Privilegkarten. Grafisch ist es sehr schön gestaltet.
Der Aufbauaufwand hält sich in Grenzen, aber der erste Einstieg ist schon relativ schwierig. Nach dem ersten Spiel läuft dann allerdings alles ganz gut, und die Zeitangabe von 60-90 Minuten kann zu dritt durchaus unterschritten werden.
Doch irgendwas an dem Spiel hakt. Wir haben es jetzt mehrfach komplett durchgespielt (zu dritt und zu viert), und es will sich auch jetzt, da die Abläufe bekannt und alle Möglichkeiten offenbar sind, kein rechter Spielspaß einstellen. Es liegt seit Wochen im Regal, und keiner von uns hat mehr Lust darauf.
Ich denke, es fehlt vor allem das Adrenalin. Zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, irgendwie unter Erfolgs- oder Zeitdruck zu stehen, es plätschert eher alles irgendwie vor sich hin und plötzlich ist das Spiel zuende, weil nicht mehr genug Adeligen-Plättchen ausliegen.
Und dann dieses unsägliche Ende-Kriterium: „Sobald der Startspieler an der Reihe ist und weniger als 12 Adeligen-Plättchen verfügbar sind.“ Die ganze Zeit ist man damit beschäftigt, die über den Hof verstreuten Plättchen zu zählen, um das Ende ja nicht zu verpassen. Grausam!
2–4 Spieler, Spieldauer 60–90 Minuten.
Fazit: Hatte mir mehr versprochen, aber manch anderer mag es.
Stefan Malz, 6. März 2009 (#1) |
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