Kartenspiele sind so eine Sache: es gibt sehr viele davon, und nur ganz wenige können wirklich überzeugen. Da aber die Produktionskosten gering und die Akzeptanz relativ groß sind, werden immer mehr davon auf den Markt geworfen.
Ich hätte spätestens stutzig werden sollen, als ich auf der Verpackung den Aufdruck „US Bestseller“ sah.
»Phase 10« ist ein klassisches Kartenspiel mit der seit Rommé bekannte Friss-oder-stirb-Mechanik. Pro Runde eine Karte ziehen und entweder behalten oder abwerfen. Irgendwann hat man dann mit viel Glück eine der gesuchten Kartenkombinationen zusammen – oder auch nicht.
Die Entscheidungsmöglichkeiten beschränken sich, wie bei Rommé, auf zwei immer wieder gestellte Fragen: Soll ich die offene oder die verdeckte Karten nehmen? Und welche Karte soll ich abwerfen?
Damit lässt sich keinerlei Strategie verfolgen, und auch Taktik ist nur sehr rudimentär gefragt.
Ich persönlich finde das Spiel ziemlich langweilig, und für ein reines Glücksspiel dauert es VIEL ZU LANGE. Mit 5 und 6 Spielern kann »Phase 10« durchaus 2 Stunden und länger dauern!
(Mit der Variante »Phase aussuchen« und nur zwei Spielern lässt sich das Spiel zumindest gelegentlich mal spielen. Damit reduziert sich die Spielzeit auf 30–40 Minuten und der Strategieanteil steigt etwas. Diese Variante macht das Spiel wesentlich erträglicher.)
2–6 Spieler, Spieldauer 60 Minuten (unsere Erfahrung: 2 Stunden).
Fazit: Nur geeignet, um Langeweile auf Familienfesten zu mildern …
Stefan Malz, 2. September 2009 (#38) |
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Autor:
Unbekannt
Illustration:
Lüders & Baran
Verlag:
Ravensburger
Erscheinungsjahr:
2005 |
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