Es gehört schon einiger Mut dazu, ein Spiel mit »Nichtlustig« zu betiteln – das ist nicht gerade gute Werbung. Besonders mutig ist es aber, wenn das Spiel wirklich nicht lustig ist! Und bisher hat sich mir der Reiz bei »Nichtlustig« noch nicht erschlossen…
Nach kurzer Freude über die tolle Optik und die Mini-Cartoons (ich mag Joscha Sauers schwarzen Humor) kommt die Enttäuschung über die magere Ausstattung: ganze 37 Spielkarten und 7 Würfel gehen in der großen, knallroten Schachtel komplett unter. Dazu kommt, dass sich die Würfel erschreckend schnell abnutzen.
Die Regeln sind zwar kurz, haben es aber in sich. Für ein Spiel mit hohem Glücksanteil durch Würfel gibt es sehr viele Regeln, die erst einmal verstanden werden möchten. Dadurch wird das erste Spiel recht lang, da immer wieder Fragen nachgelesen werden müssen. Immerhin bleiben nur sehr wenig Fragen unbeantwortet.
Spielerisch liegt »Nichtlustig« irgendwo zwischen »Heckmeck am Bratwurmeck« und Kniffel – und verfehlt beide leider deutlich! Weder so gnadenlos einfach und doch kurzweilig wie Kniffel, noch so spannend und herrlich ungerecht wie Heckmeck.
In jedem Fall vor dem Kauf erst einmal probespielen! Wir haben für uns die Regeln inzwischen etwas abgewandelt (man darf einen rausgelegten Würfel wieder mitwürfeln), um zumindest etwas mehr Entscheidungsfreiheit zu haben.
2–4 Spieler, Spieldauer 30 Minuten.
Fazit: Witzig und schön aufgemacht, spielerisch guter Durchschnitt.
Stefan Malz, 4. November 2009 (#55) |
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