Meinung: Uluru


Nach dem großen Erfolg des hektischen Puzzle-Spiels »Ubongo« sah sich Kosmos genötigt, ein weiteres Spiel dieser Kategorie anzubieten. Wieder einmal müssen alle Spieler ihren Adrenalinspiegel hochtreiben und unter Zeitdruck gleichzeitig eine Aufgabe erfüllen.

Während es beim Vorgänger um rein abstrakte Formen ging, stellt »Uluru« die Aufgaben in Form von acht Wünschen, die möglichst alle gleichzeitig erfüllt werden sollen. Obwohl im Kern absolut abstrakt, wurde dem Spiel ein Thema übergestülpt: bunte Traumvögel scharen sich um den heiligen Berg Uluru in Australien – den Globetrottern unter uns vielleicht eher als Ayers Rock ein Begriff.

Jeder dieser Vögel hat eine ganz bestimmte Vorstellung, wo an diesem Berg er sich niederlassen möchte – oder wo gerade nicht. Acht zufällig aufgedeckte Karten zeigen die Wünsche der acht verschiedenfarbigen Traumvögel und jeder Spieler versucht, möglichst alle dieser acht Wünsche gleichzeitig zu berücksichtigen.

Dabei gibt es unterschiedliche Schwierigkeitsgrade in den Karten und einen doppelseitigen Plan mit einem und zwei Wünschen pro Vogel. Dadurch lässt sich die Komplexität der Aufgabe sehr weitreichend vorbestimmen.

Während mir »Ubongo« sehr gut gefallen hat, da man mit einfachsten Mitteln arbeitet und dennoch immer wieder an der eigenen Unfähigkeit scheitert, will sich für mich bei »Uluru« kein rechter Spielspaß einstellen. Daran sind meines Erachtens hauptsächlich zwei Aspekte schuld:

Zum einen hat das System der zufällig aufgedeckten acht Wünschen einen Fehler: es gibt immer wieder Kombinationen, die nicht komplett lösbar sind, da sie Widersprüche enthalten. Vogel A möchte neben Vogel B sitzen, aber Vogel B nicht neben Vogel A. Das verleiht dem Spiel ein negatives Gefühl, da man solche Aufgaben ja nicht wirklich erfüllen kann.

Zum anderen wird die Zeit, die man für eine Aufgabe hat, absolut anhand einer Sanduhr bestimmt. Liegt also eine komplexere Aufgabe vor, hat man genauso viel oder wenig Zeit wie bei einer einfachen Aufgabe. Da ist Frust vorprogrammiert!

Insgesamt mag ich »Uluru« nicht. Das Thema liegt mir nicht, die Aufmachung ist zu bunt, einige der acht Vogelfarben sind nicht wirklich gut unterscheidbar und weichen stark von den Druckfarben auf den Karten ab, und in mindestens der Hälfte aller Durchgänge bleibt man frustriert zurück, weil entweder die Zeit bei weitem nicht gereicht hat oder die Aufgabe aufgrund von Widersprüchen nicht wirklich erfüllt werden konnte.

1-5 Spieler, Spieldauer 30 Minuten.

Fazit: Müsste mir eigentlich gefallen, tut es aber nicht. Schade!

Stefan Malz, 30. Oktober 2012 (#148)
 

Autor:
Lauge Luchau

Illustration:
Harald Lieske

Verlag:
Kosmos

Erscheinungsjahr:
2011