Nachdem mir »Circus Maximus« gut gefallen hatte, war das nächste Kartenspiel des gleichen Autors ein Pflichtkauf. Hinzu kam, dass es beim Hippodice Spieleautorenwettbewerb 2009 den zweiten Platz belegte. Wieder bei Pegasus erschienen, ist es grafisch sehr schön aufgemacht und die Spielregel gut verständlich.
Die erste Partie ließ nicht lange auf sich warten und der Einstieg in den anfangs recht ungewöhnlichen Tauschmechanismus, mit dem Waren mal gegen andere Waren und mal gegen „Wampum“ getauscht werden, war recht einfach.
Auch eine zweite und dritte Partie folgte schnell, doch schon setzte eine gewisse Sättigung ein. Der so interessant wirkende Mechanismus des Tauschs hat meines Erachtens ein Problem: er behindert sich selbst.
Aufgrund vieler Limitierungen innerhalb des Spiels ist es keinem Spieler möglich, etwas langfristiger zu planen oder zumindest einen großen „Schlag“ vorzubereiten. Selten kann man mehr als 8 Karten auf der Hand halten, und nur mit vielen gleichfarbigen Karten (bei insgesamt 5 Sorten) ist ein nennenswerter Wampum- und somit Siegpunktertrag möglich.
Jeder Spieler durchläuft eine Wellenbewegung aus Waren sammeln und Waren gegen Wampum tauschen, das Ganze gepresst in eine striktes Korsett aus 5 Phasen pro Runde, die vergleichsweise viel Verwaltung und optimalerweise einen „Spielleiter“ notwendig machen.
Insgesamt ist »Wampum« zwar ein solides, aber keinesfalls ein reizvolles Spiel. Der Einfluss erscheint nach einer kurzen Lernphase zu gering für den Spielaufwand. Irgendwie gingen alle Spiele sehr ausgeglichen zu Ende, und niemand hatte das Gefühl, „verdient“ gewonnen oder verloren zu haben.
So liegt das Spiel nun schon seit einigen Monaten wie Blei im Spielregal …
2–5 Spieler, Spieldauer 20–40 Minuten.
Fazit: Leider kein allzu großer Spielreiz, es fehlt die Dynamik.
Stefan Malz, 1. November 2011 (#125) |
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