Meinung: Mamma Mia


Der erste Eindruck von »Mamma Mia« ist ein eher schlechter. Sehr viele gleichartige, einfach gezeichnete Karten, wenig Möglichkeiten. Auch das Cover wirkt eher einfach.

Leider setzt sich dieser Eindruck nach dem Spielen fort. Es geht eigentlich nur darum, sich die Anzahl aller auf einem Stapel abgelegten Zutaten zu merken und soweit möglich für die eigenen Pizza-Bestellungen zu benutzen. Das war es dann schon. Keine Taktik, kein Verhandeln, kein Bluffen, kein Schätzen – nichts. Der Reiz dieses Spiels liegt nur knapp über dem eines Memory-Spiels.

Für Kinder mag es aufgrund der Thematik und der einfachen Regeln noch ganz gut geeignet sein, aber für ernsthaftere Spieler ist es eher öde. Damit will ich nicht sagen, dass mir dieses Spiel zu leicht wäre, das ist es aufgrund der geforderten hohen Gedächtnisleistung wahrlich nicht. Aber ich empfinde es als ziemlich langweilig und extrem glücksabhängig.

Von Seiten des Spielspaßes her kein Vergleich zu »Bohnanza« vom gleichen Autor. Dort kann leidenschaftlich gehandelt und gefeilscht werden. Hier hingegen nur langatmiges Ablegen von Zutaten und Hoffen auf die passende Bestellung.

Dazu kommt die lästige Auswertung bei Spielende, die auch den letzten Wiederspielreiz tötet. Aus meiner Sicht kein großer Wurf.

Als Entschädigung gönne ich mir jetzt eine richtige, leckere Pizza!

2–5 Spieler, Spieldauer 30–40 Minuten.

Fazit: Ein reines Gedächtnis- und Glücksspiel. Nicht mein Fall.

Stefan Malz, 26. März 2010 (#78)
 

Autor:
Uwe Rosenberg

Illustration:
Franz Vohwinkel

Verlag:
Abacusspiele

Erscheinungsjahr:
1999