Meinung: Zug um Zug Skandinavien


Musste es nach dem Grundspiel »Zug um Zug« und den regeltechnisch erweiterten Ausgaben »Europa« und »Märklin« wirklich noch eine weitere Variante von »Zug um Zug« geben? Ich meine: Ja!

Denn mit dieser fliederfarbenen Schachtel bietet Days of Wonder ein Spiel an, dass speziell für 2 bis 3 Spieler ausgelegt ist. Gerade hier hatten die Vorgänger leichte Schwächen. In einem Spiel, in dem die Konkurrenz um Strecken das entscheidene Element ist, ist eines tödlich: Platz!

Davon gibt es auf den Plänen für bis zu 5 Spieler einfach zu viel, wenn man „nur“ zu zweit oder zu dritt spielt. So kann jeder gemütlich vor sich hin spielen, ohne dass man sich ernsthaft in die Quere kommt.

Nachdem wir »Zug um Zug Europa« bestimmt schon 100 Mal gespielt hatten (und davon mindestens die Hälfte der Spiele zu zweit), war der Unterschied in Skandinavien deutlich zu spüren. Immer wieder kommt es vor, dass man Umwege fahren muss. Die eigene Planung kann nicht mehr stur durchgezogen werden, es ist viel häufiger notwendig, auf Aktionen des Mitspielers zu reagieren.

Zu dritt ist der Plan dann richtig eng – es fühlt sich so an, wie zu fünft in Europa oder Amerika. Und gerade so macht das Spiel erst so richtig Spaß!

Auch die neuen Regeln für die strengere Nutzung der Joker-Lokkarten machen das Spiel etwas reizvoller, und die 9er-Strecke kann manchmal spielentscheidend sein.

Natürlich könnte man sich fragen, warum ein Spiel, dass weniger Material enthält als die anderen Varianten, genauso viel kostet. Doch ich finde, der Preis sollte durch den Spielspaß gerechtfertigt werden. Und das ist bei »Zug um Zug Skandinavien« meiner Meinung nach voll gelungen.

Jedem, der »Zug um Zug« mag und häufig zu zweit oder zu dritt spielt, kann ich diese Variante nur wärmstens ans Herz legen!

2–3 Spieler, Spieldauer 30–60 Minuten.

Fazit: Etwas engere Variante von »Zug um Zug«, die mehr Interaktion bietet.

Stefan Malz, 27. Mai 2011 (#115)
 

Autor:
Alan R. Moon

Illustration:
Julien Delval

Verlag:
Days of Wonder

Erscheinungsjahr:
2008